Auf ihrer Facebook-Seite erklären die Jusos Göttingen offen ihre Unterstützung für das von der Antifa stammende Bündnis „Talking is over“ und rufen dazu auf, die NDP-Kundgebung in Heiligenstadt am 19. September zu verhindern sowie dem Aufruf des Bündnisses, Nazis und besorgte Bürger anzugreifen, zu folgen. Das bereits vom Junge Union Stadtverband Göttingen angemahnte mangelnde Demokratiever- ständnis der Jusos Göttingen wird durch den Aufruf zur solidarischen Unterstützung der Antifa erneut unter Beweis gestellt.
Der Aufruf zur Gewalt gegen die von der Antifa als Volksmob bezeichneten Demonstranten wurde am 19. September in Heiligenstadt durch Sachbeschädigungen realisiert. Gemäß Bericht des MDR-Thüringen vom 20. September 2015 stellten sich 180 Menschen den 60 NPD-Demonstranten entgegen, von welchen 70 der Antifa aus ganz Deutschland zuzurechnen waren. Sie errichteten Straßenblockaden, versuchten Straßensperren zu durchbrechen und beschädigten zwei Polizeiwagen. Die Antifa sieht sich in der Ver- antwortung, selbst für Recht und Ordnung nach ihrem Verständnis zu sorgen, da der Staat sowie die Po- lizei „wieder Schulterschluss mit den Nazis suchen und Flüchtlinge und ihre Unterstützer*innen krimina- lisieren“.
Der Vorsitzende der Jungen Union Göttingen, Dominic Steneberg, stellt klar: „Das Vorgehen der NPD ge- gen Flüchtlinge ist eindeutig abzulehnen, woraus allerdings nicht folgt, Unrecht mit Unrecht zu bekämp- fen wie es die Jusos handhaben.“
Auf die Verurteilung gemeinsamer Aktionen mit dem Verfassungsfeind Antifa in unserer Pressemittei- lung vom 20. August 2015 reagierten die Jusos mit der Verkündung, stolz darauf zu sein, Aktionen der Antifa zu unterstützen. „Die Jusos als Jugendorganisation einer Regierungspartei sollten sich von gewalt- tätigen Aufrufen und Aktionen distanzieren und ihre Meinung stattdessen wie in einer Demokratie üblich auf friedliche Weise äußern“, erklärt der Geschäftsführer der Jungen Union Göttingen, Lauritz Kawe.