Heute haben wir das Gelände des ehemaligen Institutes für den wissenschaftlichen Film, kurz IWF, in Göttingen besucht. Sich einen eigenen Eindruck vor Ort zu machen, ist viel wert. Fernab von den öffentlichen, konträren Meinungen haben wir die „Macher“ bei Ihrer Arbeit begleitet.
Jedes Zimmer verfügt über zwei Betten, zwei Schränke, zwei Stühle sowie einen Tisch. Küche und sanitäre Einrichtungen werden von den Flüchtlingen geteilt.
Derzeit baut die Stadt Göttingen das Haus zusammen mit dem Eigentümer als Unterkunft für bis zu 180 Flüchtlinge aus. Der Inhaber des Gebäudes stellt die Räumlichkeiten für drei Jahre zur Verfügung, mit der Option zur Verlängerung. Da in Göttingen bis Jahresende 950 Flüchtlinge erwartet werden und auch im kommenden Jahr von weiteren Zuströmen auszugehen ist, werden zwei bis drei weitere Unterkünfte in der Größenordnung des IWF erforderlich sein.
Insgesamt vier Vollzeitkräfte inklusive des Hausmeisters stehen für die Ankömmlinge bereit. Das hierbei verfolgte Konzept ist zur Hilfe zur Selbsthilfe angelegt. Die Betreuer sind hierbei auch auf die Unterstützung Ehrenamtlicher angewiesen.
Nach der erfolgreichen Registrierung und ärztlichen Untersuchung kommen die Flüchtlinge in das Wohnheim und werden dort im Durchschnitt zehn bis zwölf Monate verweilen. Als Lebenshalt steht ihnen dabei die staatliche Grundsicherung zur Verfügung. Zusammen mit weiterer Unterstützung sind von rund 13.000 Euro pro Flüchtling pro Jahr auszugehen.
Die Betreiber des Wohnheims arbeiten eng mit den Bildungsträgern wie der Volkshochschule zusammen, welche den Flüchtlingen Sprachkurse anbieten und somit zur Integration beitragen.