Der Stadtverband Göttingen der Jungen Union (JU) spricht sich für den geplanten Hotelneubau an der Leineaue aus. So könne der Standort Göttingen an Attraktivität gewinnen. Zwar sehe man auch die Nachteile eines solchen Baus, dennoch würden die Vorteile deutlich überwiegen.
Simeon Atkinson, Vorsitzender des Stadtverbandes, erklärt: „Der Investor hat konkrete Baupläne, die realistisch sind. Aufgabe der Verwaltung ist das Ermöglichen von neuen Plänen, nicht das Verhindern. In der Vergangenheit gab es bereits eine ganze Reihe von Ablehnungen gegenüber Investoren. Das gefährdet den Standort und beschädigt die Marke Göttingen!“
Abgesehen davon werde ein Hotel im unteren Preissegment dringend benötigt. Es könne nicht sein, dass in den vergangenen Jahren 15 Veranstaltungen in der Lokhalle allein wegen fehlender Hotelkapazitäten abgesagt werden mussten. Gerade für junge Besucher Göttingens und der Lokhalle sei ein preiswertes Hotel eine große Chance. Zahlreiche Gäste könnten positiv auf die Göttinger Wirtschaft einwirken und die Stadt in ihrem jeweiligen Bekanntenkreis bekannter und attraktiver machen.
Zwar sehe man auch die Nachteile des geplanten Baus, vor allem die Flächenversiegelung und die dadurch verkleinerte Grünfläche an der Leineaue. „Andererseits kann die Leineaue von dem Hotel auch profitieren: Sie würde durch die Gäste des Hotels genutzt und kann so zu einem positiven Bild Göttingens beitragen. Außerdem würde das Areal dadurch letztlich aufgewertet, denn aktuell handelt es sich um einen eher dunkeln, von Graffitis bedeckten Ort“, führt Anna Grill, Pressesprecherin des JU-Stadtverbandes, aus.
Auch für andere Hotelbetreiber sei ein neuer Konkurrent durchaus zu verkraften. So betrage die aktuelle Bettenauslastung 40 bis 50 Prozent – dieser Wert liege weit über dem landesweiten Durchschnitt, welcher 32 Prozent betrage.
Atkinson fasst zusammen: „Aus all diesen Gründen sprechen wir uns eindeutig für den Hotelneubau aus. So können der Standort Göttingen und seine Wirtschaft gestärkt und das Areal aufgewertet werden. Göttingen muss konkurrenzfähig bleiben und kann nicht jedem Investor eine Absage erteilen!“