Ein Aktiventreffen anderer Art fand am 06. Juli statt. Dieses Mal ohne Gast, dafür mit umso mehr Themen. Dreißig Minuten lang durfte diskutiert werden, dann wurde abgestimmt – teilweise mit überraschenden Ergebnissen.
Ist eine Liberalisierung des Datenschutzes sinnvoll? Aus wirtschaftlichen Gründen könne man darüber nachdenken, meint Stadtverbandsvorsitzender Simeon Atkinson. Deutschland verfügt über sehr hohe Standards, besonders im Vergleich zu den USA; ein bedeutendes Plus für den Freihandel vor allem innerhalb der EU.
Doch Gegenpositionen sahen in diesen Standards ein hohes Gut deutscher Kultur und deutscher Werte. Individuelle Freiheit gehe demnach vor rein wirtschaftlichen Interessen.
Letzten Endes genießen einige deutsche Unternehmen gerade wegen dieser Normen ein höheres Vertrauen – und profitieren sogar von ihnen.
Die Abschaffung des Bargeldes war eine Angelegenheit, bei der es nicht so sehr um das Ob als vielmehr um das Wann ging. Bargeld ist ineffizient; es kostet. Dennoch suggeriert es ein Gefühl von Sicherheit und Autarkie. Fraglich ist zudem, ob das Problem überhaupt politisch gelöst werden sollte und was verantwortungsvoller ist – mit einer Abschaffung zeitgemäß zu handeln und dafür eventuelle Unzufriedenheit in Kauf zu nehmen oder auf das Bedürfnis einzugehen, dass Menschen ihr Geld in der Hand halten wollen.
Das dritte und vielleicht am heißesten diskutierte Thema: die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens. Die Meinungen, ob die Umsetzung den Einzelnen produktiver machen oder nicht, gehen weit auseinander. Es ist eine Idee, die auf einem Menschenbild basiert und die zunächst eine Umstrukturierung der Gesellschaft bedeutet – langfristig jedoch unabsehbare Folgen hat.
Was eine Einführung in jedem Fall bedeutet, ist eine große Menge an Bürokratie und finanziellem Aufwand.
Während es zum Teil einhellige Meinungen gab, wurde vor allem beim dritten Fall ein Mittelweg diskutiert – ein spannender Ausgangspunkt für die nächste Aktuelle Stunde?
/la