Der Junge Union Stadtverband Göttingen (JU) hat in den vergangenen Wochen eine Umfrage durchgeführt und ausgewertet, was Göttingern an ihrer Stadt gefällt und was nicht. Während die Zufriedenheit etwa mit der Universität sehr hoch ist, gibt es in den Bereichen „Stadtplanung“, „Verkehr“ und „Wirtschaft“ noch dringenden Verbesserungsbedarf.
Durchgeführt wurde die Umfrage von der Arbeitsgemeinschaft Programm (AG Programm) des JU-Stadtverbandes. Die Leiterin der AG Programm, Anna Grill, erläutert: „Die Teilnahme war über mehrere Wochen sowohl online, als auch mehrfach in der Innenstadt möglich. Unser Ziel war es, vor allem die Sichtweise junger Leute abzubilden. Daher ist es erfreulich, dass 80 Prozent der Teilnehmer unter 35 Jahren alt waren.“
Über 87 Prozent der Befragten leben sehr gerne oder gerne in Göttingen, aus Sicht der JU ein sehr erfreuliches Ergebnis. Allerdings bestätige sich, dass Göttingen meist eine „Durchgangsstation“ für junge Menschen sei: Nur 55 Prozent der Befragten können sich vorstellen, die nächsten zehn Jahre ihres Lebens in Göttingen zu verbringen.
Die Befragten sollten Göttingen außerdem mit anderen Städten in verschiedenen Bereichen vergleichen, dabei zählte der subjektive Eindruck der Teilnehmer. Das auffälligste positive Ergebnis war dabei die Bewertung des Bereiches Wissenschaft: Über 74 Prozent vertraten die Auffassung, dass Göttingen in diesem Bereich besser ist als andere Städte. Im Bereich Wirtschaft waren jedoch nur 11 Prozent dieser Meinung. Noch schlechter schnitt im Vergleich nur der Bereich Stadtplanung ab: Hier wurde unter anderem die Wohnraumsituation bewertet. Fast die Hälfte der Befragten bewertet die Stadtplanung in Göttingen schlechter als in anderen Städten. „Das ist ein Armutszeugnis für Rot-Grün in Göttingen!“, kritisiert Grill.
Auffällig sei auch der Bereich Verkehr gewesen: So hat zwar nur ein Drittel der Befragten die Verkehrssituation als schlechter als in anderen Städten bewertet, allerdings wurden konkrete Probleme wie Parkplatzmangel, Ampelschaltungen und vermeidbare Staus am häufigsten genannt. Die Junge Union will sich daher als nächstes mit den Problemen der Göttinger Verkehrsplanung auseinandersetzen.
Insgesamt sind die JU‘ler mit den Ergebnissen der Umfrage zufrieden: „Wir sind froh, dass die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer gerne in unserer Stadt lebt. Aber es ist deutlich geworden, dass die Stadt in einigen Bereichen zwingend handeln muss! Vielleicht sinkt dann auch die Anzahl derjenigen, die Göttingen nur als Durchgangsstation betrachten“, so Grill.
„Dass fast 9 von 10 Befragten gerne hier leben, ist ein starkes Bekenntnis zur Attraktivität der Stadt. Die zahlreichen Problemfelder zeigen aber deutlich, dass Göttingen durchaus noch erheblichen Nachholbedarf hat“, fasst Simeon Atkinson, Vorsitzender des JU-Stadtverbandes, die Erkenntnisse zusammen. „Um das anzupacken braucht es aber mehr Gestaltungsmut, als die rot-grüne Verwaltung derzeit vorweist. Aktuelle Entscheidungen, beispielsweise Sanierung statt Neubau der Stadthalle, wirken inspirationslos. Es entsteht der Eindruck, dass Rot-Grün sich mit dem reinen Verwalten der Lage schon zufriedengibt. Hier braucht Göttingen ein Umdenken.“