Zu unserem Aktiventreffen am 26. Mai 2011 hatten wir uns Polizeihauptkommissar Oliver Knabe eingeladen, um uns über das Thema „Internetkriminalität“ zu informieren. PHK Knabe ist Ermittler bei der Göttinger Polizei und damit Experte auf diesem Gebiet. Wie brisant diese Thematik ist, verdeutlichte uns unser Redner mit seinem Einleitungssatz: „Wer einmal herausgefunden hat, wie das alles im Internet funktioniert, der wird nie wieder auf die Straße gehen, um kriminell zu werden!“ Wie recht Herr Knabe mit dieser These hat, bewies er eindrucksvoll im Laufe seines Vortrags. Das so genannte „Cyber Crime“ ist die wohl internationalste Vorgehensweise, was es auch so schwierig macht, die Täter zu fassen. Während die Geschädigten in Deutschland sind, bleiben die Täter oft im Ausland unerkannt.
Ein weiteres Problem ist, dass die neuen Medien für kriminelle Handlungen missbraucht werden, die aber noch gar nicht als Straftatbestände normiert werden. Oder anders ausgedrückt: es gibt zwar geschädigte Opfer und profitierende Täter, aber keine Straftatbestände, nach denen die Täter bestraft werden könnten. Die neuen Medien eröffnen also kreativen Tätern moderne Möglichkeiten sich zu bereichern, ohne dass diese für ihre Taten belangt werden können. Dies liegt ganz einfach daran, dass die Politik gar nicht hinterherkommt, diese neuen Arten von Delikten zu regeln. Zwar existieren im deutschen Strafrecht mittlerweile einige neue Straftatbestände, allerdings können längst nicht alle Taten unter diese Tatbestände gefasst werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Anzahl der Begehung der im Strafgesetzbuch geregelten Straftatbestände im Zusammenhang mit den neuen Medien zwischen 70 und 100 % in den letzten Jahren angestiegen ist! Wirklich beängstigende Zahlen. Jedoch muss in diesem Zusammenhang ausdrücklich hinzugefügt werden, dass immer noch der Mensch selbst der größte Risikofaktor in diesen Fällen ist. Ohne die teilweise naiven Verhaltensweisen einiger Opfer würde es gar nicht zu einer solchen Anzahl an Straftaten kommen. Nicht selten werden freiwillig persönlich Daten preisgegeben, die dann zu kriminellen Zwecken missbraucht werden. Dies beginnt bereits bei den so genannten „social networks“, wie etwa facebook oder StudiVZ. Auf diesen Seiten kann man viele Daten erspähen.