„Willkommen!“

Sechsundzwanzig Schauspieler sind aktuell am Deutschen Theater engagiert – dem gegenüber stehen 144 Menschen hinter den Kulissen, und was genau deren Aufgabe ist, schauten wir uns am gestrigen Abend an. Während unserer knapp zweistündigen Führung spielte die Komödie „Willkommen“ auf der Bühne und genauso erging es uns: Wir durften einen Blick in die verwinkelsten Ecken des Theaters werfen und fühlten uns so richtig „willkommen“.

Das am Theaterplatz liegende Gebäude wurde 1890 erbaut, dessen Dimensionen sind von der Straße her jedoch nur in Ansätzen zu erahnen. Im Jahr 1983 erfuhr das Theater eine Sanierung in großem Maßstab und wurde durch einen großflächigen Anbau erweitert – dieser beherbergt unter anderem die Werkstätten, welche wir im Rahmen unserer Führung zuerst kennenlernten. Im Anschluss schnupperten wir in den überwältigenden Fundus, warfen einen Blick in die Maßschneiderei sowie die Maskenbildnerei und betraten schlussendlich den großen, für 480 Personen ausgerichteten Theatersaal; einer von vier Spielstätten im Deutschen Theater.

Dieses erhielt seinen Namen durch Heinz Hilpert, einer der großen Theaterregisseure der 1920 und 1930er Jahre und für 16 Jahre Intendant in Göttingen. Derzeit ist Erich Siedler engagiert und gemeinsam mit dem Dramaturgen werden kommende Stücke ausgewählt. Die Konzepte für konkrete Inszenierungen werden anschließend in kooperativer Form vom Regisseur, Bühnenbildner, Kostümbildner und Dramaturgen entworfen, wobei sechs Wochen vor der Premiere die Proben beginnen. Ein ziemlicher Aufwand, wenn man bedenkt, dass im Jahr 24 Stücke gespielt werden.

Ursprünglich fanden neben dem Schauspiel auch Ballett- sowie Musiktheaterinszenierungen im Hause statt – aus Kostengründen wurden diese Sparten im Jahr 1950 jedoch geschlossen. Abgesehen von den staatlichen Subventionen finden zur Kostendeckung heute außerhalb der heimischen Bühne auch Gastspielreisen statt.

Wir bedanken uns für die lehrreiche und engagierte Führung – wir wollen kommen!