Junge Union kritisiert Blockade von de Maizière-Lesung im Alten Rathaus
Im Rahmen des gegenwärtig laufenden 28. Göttinger Literaturherbstes sollte am Montagabend der ehemalige Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière im Alten Rathaus aus seinem neu erschienenen Buch „Regieren: Innenansichten der Politik“ vortragen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Diese seltene Gelegenheit wurde jedoch von einer Gruppe pro-kurdischer sowie linker Demonstranten zunichte gemacht, indem sie die Zugänge zum Veranstaltungsort so lange blockierten, bis die Lesung letztendlich abgesagt wurde.
Der Stadtverband der Jungen Union Göttingen kritisiert deutlich diese unverhältnismäßige Aktion und deren haltlose Vorwürfe („rassistische Politik“). Durch die Wahl ihrer Mittel erwiesen die Demonstranten zudem ihrem berechtigten Anliegen, nämlich auf die aktuelle Situation der Kurden in Nord-Syrien hinzuweisen, einen Bärendienst. Die Junge Union Göttingen verurteilt klar den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei in Syrien, ebenso wie viele andere Deutsche. Jedoch äußerten zahlreiche anwesenden Bürger, die für die Teilnahme an der Lesung gezahlt und sich sehr darauf gefreut hatten, ihren starken Unmut über das Vorgehen der Demonstranten. Durch solche Aktionen drohen die Kurden in Deutschland jedoch die Sympathie für ihre Sache zu verlieren. Eine Demonstration, die sich auf den Marktplatz vor dem Alten Rathaus beschränkt hätte, wäre dafür zweckdienlicher gewesen.
Die Blockade einer weit über Göttingen hinaus bekannten kulturellen Veranstaltung schafft nur Verlierer. Neben den Demonstranten ist dies vor allen Dingen die Stadt Göttingen selbst, da sie stets bei allen zukünftigen Veranstaltungen mit ähnlichen Aktionen rechnen muss, wenn sie hier weiterhin untätig bleibt. Ansonsten werden es sich Veranstalter und Kulturschaffende zweimal überlegen, ob Göttingen ein geeigneter Gastgeber sein kann.