Am Gründonnerstag (13.04.17) trafen wir uns mit dem Stadtjugendring Göttingen (SJR). Vorstandsmitglied Christopher Krauß war zu Gast und gab uns einen Überblick über die Arbeit und die Ziele des SJR.
Der Stadtjugendring ist ein Dachverband der Göttinger Jugendverbände. Mitglieder können demnach grundsätzlich alle in der Jugendarbeit tätigen Organisationen sein. Daher vertritt der SJR eine große Bandbreite von Jugendverbänden: Über die DGB-Jugend und die THW-Jugend bis hin zu religiösen Jugendgruppen, wie der evangelischen Jugend seien ca. 10.000 Kinder und Jugendlich in Verbänden organisiert, die der SJR vertritt.
Zentrale Aufgabe des SJR sei die Interessenvertretung der Jugendverbände gegenüber Politik und Verwaltung, u.a. über den Jugendhilfeausschuss. Gerade kleinere Jugendverbände, die selbst keine großen Strukturen haben, würden von der Arbeit des SJR profitieren. Hinzu käme die Möglichkeit, Räumlichkeiten kostenlos bzw. kostengünstig nutzen zu können oder Material- und Technik auszuleihen. Weiterhin fände durch den SJR eine bessere Vernetzung zwischen den Verbänden statt.
Außerdem organisiert der SJR verschiedene Veranstaltungen, etwa den Jugend-in-Aktion-Tag oder in diesem Jahr Jugend-on-Tour, was für ältere Jugendliche gedacht ist. Bei entsprechendem Anlass gibt es außerdem regelmäßig Bildungsveranstaltungen zu anstehenden Wahlen. So auch in diesem Jahr: Zur Bundestagswahl sei eine Tour durch fünf Göttinger Schulen geplant, bei der Vertreter der politischen Jugendorganisationen vor den Schülern zu verschiedenen politischen Themenschwerpunkten diskutieren. Zum Abschluss soll im Jungen Theater eine Diskussion zwischen den Direkt-Kandidaten der Parteien stattfinden.
Im Anschluss wurde über politische Jugendverbände im SJR diskutiert. Aktuell sind die örtlichen Jugendorganisationen der Parteien nicht Mitglied im SJR. Christopher begründete dies damit, dass es Bedenken bzgl. der Einigkeit des SJR gebe. Es bestehe die Gefahr, dass die Parteijugenden ihre Auseinandersetzungen in den SJR hineintrügen und ein geschlossenes Auftreten unmöglich machten. Weiterhin müsste man wenn, alle Parteijugenden in den SJR aufnehmen, da es sonst zu Ungleichbehandlung käme. Eine bisher erfolgreiche Alternative sei jedoch das Parteijugendtreffen, was Simeon bestätigen konnte.
Ein weiteres Thema war die Mitgliederentwicklung in den Jugendverbänden. Diese könne man nicht pauschal beurteilen, da dies von den jeweiligen Verbänden und von den aktiven Mitgliedern vor Ort abhängig sei. Allerdings lasse sich erkennen, dass Jugendliche heute eher projektorientiert agieren und sich selten direkt an einen Verband binden. Ziel müsse es daher sein, die projektorientierte Arbeit in eine kontinuierliche Arbeit zu überführen.