Bei unserem Aktiventreffen haben wir uns diese Woche dem Thema Flüchtlinge gewidmet. Im Anschluss an die Darstellung der aktuellen Lage in Niedersachsen und insbesondere in Göttingen diskutierten die Anwesenden darüber wie effizient mit dem momentanen Flüchtlingsansturm umgegangen werden kann.
Für die 11.000 Flüchtlinge in Niedersachsen stehen derzeit keine geeigneten Immobilien mehr zur Verfügung, sodass bereits auf Turnhallen ausgewichen werden muss. Um die Koordination der Flüchtlinge effizienter zu gestalten, hat der Landrat der Stadt Göttingen einen Sonderstab eingerichtet.
Bis Januar fehlen in Göttingen 500 Plätze für die Unterbringung der Flüchtlinge, weshalb die Stadt 900 Feldbetten gekauft hat, um kurzfristig Schlafmöglichkeiten zu schaffen. Als weitere Unterstützung bietet die Zentrale Einrichtung für Lehrerbildung in Göttingen ab dem kommenden Wintersemester die Möglichkeit zur Qualifizierung für Deutschunterricht für Flüchtlinge an. Zudem sind die Schulen der Stadt dazu aufgerufen, Sprachförderklassen einzurichten.
Während dieses Jahr in Göttingen 5 Millionen Euro für verschiedene Aufwendungen für Flüchtlinge verwendet wurden, ist für das kommende Jahr von einer deutlichen Erhöhung der Ausgaben auszugehen. Um kostendeckend zu haushalten, ist von 12.000 Euro pro Flüchtling auszugehen; zurzeit erhält das Land Niedersachen allerdings lediglich 6.200 Euro pro Flüchtling. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf. Insbesondere auf europäischer Ebene sind zentrale Entscheidungen über die Verteilung und Versorgung der Flüchtlinge notwendig, um diesen eine gute Ankunft und weiteren Verbleib in den jeweiligen Ländern zu ermöglichen.