Zu unserem Aktiventreffen konnten wir diese Woche den Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Rolf-Georg Köhler (SPD), begrüßen. In einer regen Diskussion stellte er sich unseren Fragen und gab Einblicke in seine Arbeit.
Er lobte das Engagement junger Menschen für die Politik in den Jugendorganisationen der Parteien. Insbesondere in einer Zeit, die von Politikverdrossenheit gekennzeichnet ist: „Es lohnt sich, sich für eine politische Idee einzubringen.“ Köhler kritisierte, dass die Grundprofile der Parteien zunehmend verschwimmen, was es den Bürgern erschwert, sich einer Partei zuzuordnen. Der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, sieht Köhler auch als Aufgabe der Parteien. „Die Parteien sind verpflichtet, die Politik den Bürgern nahe zu bringen.“ Einen Grund für das Missfallen der Bürger über die Politik, ist in den langen und zumeist intransparenten Entscheidungsprozessen zu finden. Daher sei es notwendig, die Prozesse den Bürgern darzulegen und sie nicht mit getroffenen Entscheidungen vor den Kopf zu stoßen.
In den Bürgerbefragungen hinsichtlich der Verwendung des Haushaltsbudgets sieht Köhler eine sinnvolle Investition, da diese eine Möglichkeit sind, die Bürger direkt an der Politik zu beteiligen.
Bezüglich der Diskussion um den möglichen Golfplatz in Göttingen merkt Köhler an, dass dieser dem Sportstandort Göttingen nur zu Gute kommen kann. Hierdurch können die weichen Standortfaktoren verbessert werden.
Bereiche, denen sich der Oberbürgermeister bis zum Ende seiner Amtszeit widmen möchte, sind eine Bewusstseinsschärfung für den Umgang mit Geld, das Problem hoher Mieten in manchen Bereichen Göttingens sowie die Schaffung von neuem Wohnraum und die Weiterentwicklung des Wissens- und Arbeitsstandortes Göttingen.