„In anderen Städten sind wir der Held, in Göttingen ist das anders“.
Es sind deutliche Worte, die der Leitende Polizeidirektor und Leiter der Polizeiinspektion Göttingen Thomas Rath bei unserem ersten Aktiventreffen im Januar spricht. Über 700 Beamte stehen unter seiner Führung rund um die Uhr für unsere Sicherheit ein. Dass das kein einfacher Job ist, zeigt sich schon bei der Vielzahl an Aufgabengebieten und unterschiedlichen Fachkommissariaten. Und die nehmen immer weiter zu: Neben der Verbrechungsbekämpfung und Präventionsarbeit rückt dabei auch in Göttingen die Cyberkriminalität immer stärker in den Fokus. Das neue Polizeigesetz sei dabei ein längst überfälliger Schritt: „Wenn wir im heutigen digitalen Zeitalter nicht einmal die E-Mails von Straftätern lesen dürfen, haben wir keine Chance mehr.“ Aber es ist vor allem die lokalpolitische Situation, die die Göttinger Polizei immer wieder in ein unrechtes Licht rückt. „Auch Polizisten sind nur Menschen, die froh sind, abends heile wieder zu Hause zu sein. Das Bild des gewaltverherrlichendem Beamten ist völlig surreal“, betonen auch Raths Kollegen. Die Auffassung von der Polizei als Freund und Helfer ist in Göttingen leider nicht selbstverständlich.