Der Junge Union Stadtverband Göttingen (JU) spricht sich im Vorfeld der Ratssitzung am 12. Mai für einen Neubau der maroden Stadthalle aus. Es sei nicht akzeptabel, dass diese Option von der Verwaltung nicht wenigstens ausreichend geprüft wurde.
Der Stadtverbandsvorsitzende der JU, Simeon Atkinson, erläutert: „Die ständige Flickschusterei an der Stadthalle bringt uns auf Dauer nicht weiter. Wir brauchen hier eine langfristige Lösung. Die geplante Sanierung würde die bestehenden Platzprobleme außerdem nicht lösen, sondern sogar noch verschlimmern!“
Bei einer Ortsbegehung am vergangenen Sonntag haben einige Mitglieder der JU hinter die Kulissen schauen können. Es sei erschreckend, wie schlecht der Zustand der Stadthalle tatsächlich ist: Lüftungsfilter ohne Zulassung, Technikausstattung, für die es längst keine Ersatzteile mehr gebe und regelmäßige Wassereinbrüche sind nur einige der Mängel. Atkinson dazu: „Es ist fahrlässig, dass so lange gewartet wurde, bis nun überhaupt etwas mit der Stadthalle passiert. Aber die Gefahr, dass bei einer Sanierung und der Fülle an Problemen neue Mängel auftauchen und die Kosten weiter in die Höhe treiben, ist viel zu groß!“
Es sei daher sinnvoller, das alte Gebäude abzureißen und die Stadthalle von Grund auf neu zu bauen. Dies bringt zwar höhere Kosten mit sich, aber auch viele Vorteile: „Nach der Sanierung würden wegen einer neuen Bestuhlungsordnung aufgrund von Brandschutzvorschriften ca. 80 Sitzplätze wegfallen. Bei einem Neubau könnte man stattdessen endlich mehr Platz schaffen!“, so die Pressesprecherin des Stadtverbandes, Anna Grill. Aber nicht nur der Große Saal hat ein Platzproblem: Auch das Stuhllager ist für alle Stühle und zusätzlich gelagerte Technik zu klein. Ein weiteres Problem, welches nur durch einen Neubau gelöst werden kann. Auch könne so die Akustik verbessert werden und man könne einen Orchestergraben schaffen, der keine Sitzplätze verdrängt, so wie es aktuell der Fall ist.
Die höheren Kosten eines Neubaus gegenüber einer Sanierung sind laut JU kein Grund, den Neubau nicht wenigstens zu prüfen. Man müsse das Preis-Leistungs-Verhältnis beachten. „Auch eine höhere Summe würde sich für die Stadt definitiv lohnen. Göttingen verdient eine bessere Stadthalle, ein Neubau ist deshalb die beste Lösung“, erklärt Atkinson.