Die Universität Göttingen hat nicht nur bei der Erlangung des Exzellenztitels erneut versagt, sondern erhielt nur einen Exzellenzcluster und scheiterte bereits an der ersten Runde.
Insbesondere die Vorgehensweise des Universitätspräsidiums unter Präsidentin Beisiegel sind an dieser Stelle zu kritisieren.
Die Finanzplanung des Präsidiums beruhte ausschließlich darauf, den Titel einer Exzellenz- Universität zu erhalten. Dies führte am Ende zu einer mangelhaften Schwerpunktsetzung bezüglich der Investition von Geldern. Besonders die Studenten konnten am Ende keinerlei Nutzen aus den Projekten ziehen.
So wurden mehrere Millionen Euro in Projekte wie etwa das Forum Wissen investiert und bei der Auswahl der Projekte weniger auf die Qualitätserhöhung von Studium und Lehre gesetzt als vielmehr auf die Forschung. Währenddessen herrscht am Campus in Göttingen immer noch ein drastischer Sanierungsstau, dessen Behebung in die Zukunft gerückt ist.
Sinnvolle und zugleich nötige Investitionen in den Bereichen digitaler Infrastruktur oder Nachhaltigkeit blieben aus.
Der RCDS-Bundesvorsitzende und Göttinger Student Henrik Wärner äußert sich dazu wie folgt:
„Die erneute Nichtberücksichtigung der Universität Göttingen sollte uns alarmieren. Die einstige Exzellenz-Universität Göttingen hat den Anschluss an die Spitze verloren, nicht nur im Bund, sondern auch auf Landesebene. Die Führung unserer Universität braucht einen neuen Anstrich. Wenn wir zurück an die Spitze wollen, dann brauchen wir auch Spitzenpersonal — nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre.“
Für den Standort Göttingen hätte der Exzellenzstatus in vielerlei Hinsicht erhebliche Vorteile geboten. „Zahlungen wurden jahrelang nur clusterspezifisch getätigt, und das zahlt sich jetzt aus“, erklärt der Stadtverbandsvorsitzende der Jungen Union Göttingen Benedict Eberwien. „Jedoch hätte eine Elite-Universität Göttingen auch international bekannt gemacht und so erheblich zur Attraktivität der Stadt beigetragen.“ Der Gedanke an vernachlässigte Sanierungsmaßnahmen schrecke Studienanwärter hingegen eher ab.