Mit der Frage „Wie viel Fusion macht Sinn?“ beschäftigte sich der Arbeitskreis „Altkreis Osterode“ des Junge Union Kreisverbandes Göttingen am vergangenen Dienstag bei einem Gespräch mit dem Braunlager Bürgermeister Stefan Grote. Dieser hat Anfang April mit seinem Vorschlag einer Fusion von Braunlage, Bad Lauterberg, Bad Sachsa und Walkenried für Überraschung gesorgt. Grote sieht dabei aufgrund der höheren Schlüsselzuweisungen, dem Entfall von drei eigenständigen Verwaltungen sowie hauptamtlichen Bürgermeistern und einer möglichen Entschuldungshilfe des Landes Niedersachsen vor allem eine große finanzielle Entlastung der Kommunen. Aber auch aus touristischer Sicht würden sich die vier Gemeinden in vielerlei Hinsicht ergänzen können.
Der Junge Union Kreisverband Göttingen sieht nicht nur die Landkreisgrenze als größte Hürde. „Uns wurde mit der Landkreisfusion von Göttingen und Osterode erst kürzlich viel zugemutet und ein großes Stück Identität genommen. Jetzt nahtlos in Gespräche mit dem Landkreis Goslar einzutreten, halten wir für falsch“ erklärt Jan-Otto Jacobs, Sprecher der Jungen Union für den Altkreis Osterode.
Vielmehr sieht die Junge Union eine Chance von weiteren Fusionen innerhalb des Landkreises Göttingen und begrüßt die Bereitschaft der Gemeinden Walkenried und Bad Sachsa für weitere Gespräche mit Bad Lauterberg. „Die Hürden einer Fusion innerhalb des Landkreises sind deutlich geringer, aber auch hier müssen wir die Meinung der Bürger berücksichtigen und einbeziehen“, betont der Arbeitskreis.
Zu begrüßen wäre allerdings eine interkommunale Zusammenarbeit in touristischer Hinsicht mit dem Landkreis Goslar bzw. Braunlage. So könnte man unter einer gemeinsamen Tourismusgesellschaft eine deutlich effektivere Vermarktung des Harzes erreichen und würde gleichzeitig die Beziehungen zwischen den Gemeinden sowie den Landkreisen stärken, deren Zusammenarbeit in der Vergangenheit leider oftmals gescheitert ist.